Ratgeber Karies
Informationen für Betroffene und AngehörigeDurch eine gründliche und sorgfältige Mundhygiene sowie eine ausgewogene und zuckerarme Ernährung kann Karies vorgebeugt werden. Dies ist auch nach einer Therapie von Karies wichtig, damit dieser nicht erneut auftritt. Bei erneutem Auftreten von Karies nennt man die Erkrankung auch Rezidivkaries oder Sekundärkaries. Karies wird häufig nach den Stellen benannt, an denen er auftritt: Fissurenkaries ist an den seitlichen Zähnen lokalisiert, die oft Rillen aufweisen, Glattflächenkaries dagegen befindet sich an den vorderen Zähnen. Karies kommt auch im Bereich des Zahnhalses vor.
Ist Karies aufgetreten, gibt es Alternativen zum klassischen Bohrer: Kariöse Stellen können mit dem Sandstrahlverfahren, dem Dentallaser oder einem Karieslösungsgel abgetragen werden.
Wissenswertes über Karies
Aufbau des Zahns
Vorab gilt es, die Zahnkrone, die in die Mundhöhle hineinragt von der Zahnwurzel, die im Kiefer eingebettet ist, zu unterscheiden. Die Zahnkrone ist vom Zahnschmelz überzogen, darunter liegt das Zahnbein (Dentin), das sich in die Zahnwurzel fortzieht. Der Zahnschmelz und das Dentin machen die Zahnhartsubstanzen aus, wobei das Dentin etwas weicher ist als der Zahnschmelz. Unter dem Zahnbein (Dentin) befinden sich das Zahnmark (Pulpa), welches für die Ernährung des Zahnes zuständig ist, und der Zahnnerv.
Sekundärkaries oder Rezidivkaries
Die Karies bildet sich erneut an einer schon behandelten Stelle. Typischerweise tritt eine Sekundärkaries an überstehenden Füllungs- oder Kronenrändern auf bzw. wenn diese nicht an die Zahnsubstanz anschließen.
Approximalkaries
Eine Approximalkaries trifft häufig bei Erwachsenen auf. Dabei kommt es zu einer Kariesbildung in Bereichen, in denen benachbarte Zähne sich berühren.
Glattflächenkaries
Eine Glattflächenkaries findet sich meist an den Frontzähnen im Bereich des Zahnfleischsaumes. Wegen der unbedachten Zufuhr zuckerhaltiger Tees und Getränke waren bis vor einiger Zeit viele Kinder davon betroffen. Inzwischen hat sich die Aufklärung und damit die Zahnhygiene verbessert. Heute sind insbesondere Träger von festsitzenden Zahnspangen gefährdet.
Fissurenkaries
Eine Fissurenkaries kommt im Bereich der Kauflächen von Seitenzähnen vor – hier befinden sich häufig Furchen (Fissuren).
Zervikale Karies
Karies im Zahnhalsbereich
Pulpitis
Entzündung des Zahnmarks (Pulpa)
Gingivitis
Entzündung des Zahnfleisches – häufig aufgrund von Plaque
Parodontitis
Entzündung des Zahnhalteapparates. Eine Parodontitis entwickelt sich aus einer Gingivitis.
Bräunliche Flecken bei einer Initialkaries
Die Demineralisierung bei einer Initialkaries zeigt sich anhand kleiner weißlicher Flecken im Zahnschmelz. Diese Flecken können sich mit der Zeit durch Nahrungsmittel bräunlich färben.
KCP (Kinetische Kavitätenpräparation)
Ein Sandstrahlverfahren, das der Diagnose und dem Entfernen kariöser Bereiche dient. KCP wird anstelle des Bohrers eingesetzt. Darüber hinaus kommt KCP bei Zahnverfärbungen zum Einsatz.
Laserbohrer (Dentallaser)
Mit dem Dentallaser können schon kleinste kariöse Defekte gefunden und behandelt werden, ohne dass im klassischen Sinn gebohrt werden muss.
Karieslösungsgel
Dient der chemomechanischen Kariesentfernung. Kleinere kariöse Bereiche werden auf chem. Weise mit einem Gel entfernt bzw. aus dem Zahn herausgelöst.
Kohlenhydrate bzw. Zucker in Nahrungsmitteln
Häufig wird der Zuckergehalt und damit die kariesfördernde Wirkung in Nahrungsmitteln unterschätzt. Um nicht vollständig auf die entsprechenden Nahrungsmittel verzichten zu müssen, wird nach dem Genuss das Zähne-putzen empfohlen. Folgende Nahrungsmittel sind reich an Kohlenhydraten bzw. Zucker, z. T. auch verstecktem Zucker: Fruchtsäfte, limonadehaltige Getränke, Kakaogetränke, Honig, Marmelade, Bananen, Ananas und anderes Obst, Süßigkeiten wie Fruchtgummi, zuckerhaltiger Kaugummi, Schokolade, Bonbons u. v. m., Müsli, Milch und Milchprodukte – auch Joghurt, Kartoffeln, Senf, Ketchup, Kuchen, Kekse und Brot.
Christa Windmüller
Zur Diagnose von Karies werden meist zuerst die Zähne untersucht. Mit verschiedenen Hilfsmitteln begutachtet der Zahnarzt die Mundhöhle, um die Diagnose eines beginnenden oder fortgeschrittenen Karies stellen zu können. Neben sichtbaren Anzeichen wie weißen oder braunen Verfärbungen geben auch unter anderem Symptome wie Schmerzen, Temperaturempfindlichkeiten Hinweise auf Karies. Zur Kontrolle der nicht unmittelbar sichtbaren Bereiche wie beispielsweise der Zahnzwischenräume können bildgebende Verfahren wie Röntgen, aber auch Lichtsonden, Laser- oder UV-Licht verwendet werden. Durch das Licht beziehungsweise die Strahlung werden die von Karies befallenen Bereiche sichtbar gemacht und heben sich von den gesunden ab.
Durch eine gründliche und sorgfältige Mundhygiene sowie eine ausgewogene und zuckerarme Ernährung kann Karies vorgebeugt werden. Dies ist auch nach einer Therapie von Karies wichtig, damit dieser nicht erneut auftritt. Bei erneutem Auftreten von Karies nennt man die Erkrankung auch Rezidivkaries oder Sekundärkaries. Karies wird häufig nach den Stellen benannt, an denen er auftritt: Fissurenkaries ist an den seitlichen Zähnen lokalisiert, die oft Rillen aufweisen, Glattflächenkaries dagegen befindet sich an den vorderen Zähnen. Karies kommt auch im Bereich des Zahnhalses vor.
Ist Karies aufgetreten, gibt es Alternativen zum klassischen Bohrer: Kariöse Stellen können mit dem Sandstrahlverfahren, dem Dentallaser oder einem Karieslösungsgel abgetragen werden.
Die Therapie von Karies umschließt unterschiedliche Maßnahmen. Eine beginnende Karieserkrankung, die durch sichtbare Verfärbungen auf dem Zahn gekennzeichnet ist, kann meist durch Remineralisierung behandelt werden. Dazu wird Fluoridkonzentrat auf diese Flecken aufgetragen. Dieses kann oftmals die Schädigung des Zahnschmelzes aufhalten, indem es diesen härtet und damit unempfindlich gegenüber der Säure macht, die durch die Karies verursachenden Bakterien abgegeben werden.
Von Karies geschädigte Teile müssen abgetragen werden. Diese Stellen können danach mit unterschiedlichen Materialien wieder gefüllt werden – zum Beispiel Amalgam oder Kunststoff. Wenn der Nerv mitbetroffen ist, muss eine Behandlung der Zahnwurzel durchgeführt werden.